#38

Mein Name ist Jens Müller. Ich hatte bereits erwähnt, dass ich diesen Namen nicht spektakulär finde. Dieses Gefühl zieht sich durch die Betrachtung meines ganzen Lebens fort. Insofern ist es vielleicht nicht das schlechteste, eines Morgens Roxy Ramirez beim Beischlaf, Pissen und Hausfriedensbruch zu überraschen und fortan einen treuen Begleiter zu haben. Wer wen begleitet, sei einmal dahingestellt. Dennoch können …

#37

Auf Dr. Ohms Stirn erkenne ich klitzekleine Schweißperlen. Dazu treten seine Adern an den Schläfen leicht hervor. Dieser Mann ist erregt, ganz klar. Erregung ist zugegebenermaßen kein Zustand, der seinen Charakter hinreichend beschreiben könnte. Vielmehr ist es eine absolute Ausnahme und ich bin sicher, dass Dr. Ohm im Nachhinein untröstlich sein wird, die Kontenance verloren zu haben. Noch dazu gegenüber …

#35

Roxy Ramirez hat alles, was er sich wünscht. Besser gesagt, es ist on demand verfügbar. Er lebt in einer Welt, in der man auf nichts warten, geschweige denn verzichten muss. Und es ist alles verfügbar. Hat er Lust auf Pizza, lässt er sich Pizza kommen. Genauso verfährt er mit Sushi, Chicken Tikka, Falafel, Enchiladas und Burritos, Schrimps, Pancakes. Dazu sein …

#34

Krass! Roxy Ramirez erfährt etwas über das Leid anderer Menschen und es ist krass. Eine Sensation sozusagen. Nie dagewesen, kaum zu überbieten. In diesem Falle aber an Grausamkeit und Unmenschlichkeit, was nicht zu Mitgefühl, Ekel und Ablehnung führt. Es ist einfach nur krass. Als Roxy Ramirez von Terror und Gewalt liest, lese ich auf seinem Gesicht Neugier, Interesse und Faszination, …

#30

Ich führe ein unscheinbares Leben. Von außen mag es fast langweilig erscheinen. Und auch die Innensicht gibt nicht viel mehr her. Jedenfalls bewege ich mich kontiunierlich auf immer gleichen Bahnen und wie das so ist, trifft man auf diesen Bahnen auch immer auf dieselben Menschen. Überraschungen und Verrücktheiten hat man nicht zu befürchten. Auf meiner täglichen Runde zur Grundbedürfnisbefriedigung – …

#29

Bewaffnet mit einem Küchenmesser stehe ich also hinter Roxy Ramirez. Er ist nackt, am pissen und dreht mir mitsamt meinem Küchenmesser den Rücken zu, während er mit Inbrunst versucht, die Kloschüssel in ihrer gesamten Ausdehnung zu benetzen. Er muss sich sicher sein, sehr sicher sogar. Ich wusste nicht, dass hier noch mehr Gäste eingecheckt haben, grinst er mir über die …

#28

Oh, hi, stehst du schon lange da? Da sah ich es zum ersten Mal, dieses umwerfende ​Gewinnerlächeln, mit dem sich Roxy Ramirez wieder seiner Beschäftigung zuwendet und mit voller Hingabe in die Kloschüssel pissst, dass die Spritzer in alle Richtungen fliegen. Er führt dabei scheinbar koordinierte Bewegungen aus. Beinahe verspielt wirkt es, wie er versucht, alle Bereiche der Schüssel möglichst …

#25

​Ich tue Dinge, die ich nicht tun wollte. Aus Gründen, die sich mir absolut nicht erschließen. Ich hätte mich nicht drauf einlassen dürfen. Ich hätte mich nicht auf diesen Menschen einlassen dürfen. Gleichzeitig habe ich bei dem, was ich tue, obwohl ich es nie tun wollte, Gefühle, die ich mir immer gewünscht habe. Es kickt mich, es macht mich geil. …

#24

Was ich gerne mit Fassungslosigkeit erklärt hätte entpuppt sich also als Drohgebärde. Eine beinahe ebenso unerwartete Regung eines Mannes, der sich in solchen Situationen perfekt im Griff hat. Roxy Ramirez löst Spannungen und kniffelige Situationen für gewöhnlich mit einem umwerfenden Lächeln, blitzenden Zähnen und einem souveränen Kopfschütteln. Oder aber mit einem schmerzhaften Kniff aus der Nahkampf-Trickkiste oder einer großkalibrigen Waffe. …

#23

Weißt du eigentlich was du da sagst? Durchaus aufgebracht sah mich Roxy Ramirez an. Nein er stierte mich an. Eigentlich war es schon zu viel des Guten für einen Kerl, der eigentlich nie die Fassung verliert. Ok. Er kam dichter an mich heran. Ok, du meinst also ich mache das gerne? Er stand nun so nahe vor mir, dass ich …